So war das Joint Plenary von NFDI4Biodiversity & NFDI4Earth

Vom 22. bis 25. September 2025 trafen sich die Konsortien NFDI4Biodiversity und NFDI4Earth am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. Vier Tage voller Austausch, Diskussionen und inspirierender Einblicke boten den Teilnehmer:innen die Gelegenheit, den Blick auf die Ergebnisse der bisherigen Projektarbeit zu richten und aktuelle Entwicklungen sowie zukünftige Aufgaben vorzustellen.
Montag & Dienstag: NFDI4Earth und Joint Plenary
Die Woche begann mit dem NFDI4Earth Plenary, das Workshops, Keynotes und erste Diskussionsrunden zu Use Cases, Datenvisualisierung, Education & Training sowie Qualitätssicherung in der Dateninfrastruktur umfasste. Näheres zum Programm des Plenary von NFDI4Earth sowie viele visuelle Eindrücke finden Sie hier.
Am Dienstag startete daraufhin das Joint Plenary, das von NFDI4Biodiversity und NFDI4Earth gemeinsam ausgerichtet wurde. Den Auftakt macht dabei die spannende Keynote "Two Decades of Research Data Infrastructure" von Wim Hugo (Research Data Alliance (RDA) und Dutch National Centre of Expertise and Repository for Research Data (DANS)), in der er einen eindrucksvollen Überblick über bisherige Entwicklungen weltweit gab, wichtige Learnings teilte und mögliche Perspektiven für zukünftige Datenstrategien eröffnete.
Auch die Postersession mit rund 40 Beiträgen bot einen eindrucksvollen Querschnitt durch die Themenvielfalt der beiden Konsortien. Die Spannbreite reichte von neuen Ansätzen im Forschungsdatenmanagement und FAIR Data-Prinzipien über Werkzeuge zur Visualisierung, Annotation und Analyse von Biodiversitäts- und Umweltdaten bis hin zu Cloud-basierten Infrastrukturen und nachhaltigen Datenservices. Viele Poster widmeten sich zudem praktischen Anwendungen in der Biodiversitäts- und Erdsystemforschung, etwa zur Verknüpfung großer Umwelt- und Klimadaten, zur Qualitätssicherung und Langzeitarchivierung von Forschungsdaten oder zur Integration von Citizen Science und KI-gestützten Methoden.

Mittwoch & Donnerstag: Gemeinsame Sessions und Beginn der NFDI4Biodiversity All Hands Conference
Am Mittwochvormittag öffnete der Software & Tools Marketplace seine Tore, in dem Teilnehmende 22 Anwendungen kennenlernen und direkt ausprobieren konnten. Die Barcamp-Session bot anschließend Gelegenheit, spontan Mitstreiter:innen für verschiedenste Themen zu finden, darunter Fragen zur Optimierung von cloudbasierten Datenformaten in den Geowissenschaften, Workflows für eine bessere Interoperabilität zwischen Diensten, Unterstützung im Forschungsdatenmanagement (RDM) auf verschiedenen Ebenen, sowie Strategien zur verbesserten Auffindbarkeit von Forschungssoftware.
Ergänzt wurde das Programm durch spannende Führungen durch das MARUM, etwa zum Drill Core Repository, in dem Bohrkernproben aus geologischen Untersuchungen gelagert und für Forschungszwecke bereitgestellt werden, oder zum Remotely Operated Vehicle (ROV), ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, das für die Erkundung mariner Lebensräume und die Probenentnahme eingesetzt wird. Die Vielfalt der Themen und die rege Teilnahme an den Führungen unterstrichen dabei, wie dynamisch der interkonsortiale Austausch verlief.
Am Nachmittag eröffneten NFDI4Biodiversity-Sprecher Frank Oliver Glöckner und -Co-Sprecherin Barbara Ebert dann den NFDI4Biodiversity-internen Teil der Veranstaltung: die NFDI4Biodiversity All Hands Conference. Mit seinem Vortrag "Insights from Practice – Citizen Science in Use" bot Dr. Alexander Wirth (NABU | naturgucker) einen tollen, praxisnahen Einstieg in die Konferenz und zeigte dabei eindrücklich, wie Citizen-Science-Daten aus dem NABU | naturgucker-Portal für Forschung und Naturschutz erhoben und u.a. zu Forschungszwecken genutzt werden.

Die folgenden Sessions widmeten sich den Erfolgen und Learnings der ersten Förderphase (2020-2025) – und den Plänen für die vor der Tür stehende zweite. Neue (und alte) Measure Leads präsentierten in kurzen Flashtalks und einem World Café ihre Zukunftsvisionen und luden zu Fragen und Austausch ein.

Die vier Tage in Bremen zeigten eindrucksvoll, wie gewinnbringend es war, die beiden Konsortien NFDI4Biodiversity und NFDI4Earth unmittelbar aufeinanderfolgend und mit gemeinsamen Formaten zusammenzubringen. Der enge zeitliche und räumliche Schulterschluss ermöglichte nicht nur wertvolle Synergien, sondern förderte auch ein neues Verständnis für die gemeinsamen Herausforderungen in Datenmanagement, Infrastruktur und Nachhaltigkeit. Ob in Workshops, Diskussionen oder informellen Gesprächen – überall war spürbar, dass der Dialog zwischen den Communities kreative Energie freisetzte und neue Kooperationen anstieß. So wurde Bremen für vier Tage zum lebendigen Knotenpunkt einer wachsenden Forschungsdatenlandschaft, in der gemeinsame Visionen für die Jahre ab 2025 sichtbar wurden.


















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